
BERN
Umgebungsgestaltung
Die neue Wohnüberbauung liegt am Standort des alten Tramdepot Burgernziel im Berner Stadtteil Kirchenfeld-Schosshalde. Der 200m lange Baukörper hält den Strassenlärm der stark befahrenen Thunstrasse zurück und öffnet sich an der Südseite in vier begrünte Höfe, die als Eingangs, Aufenthalts- und Spielorte interagieren und an die Staufferstrasse angeschlossen sind. Über einen Durchgang von der Thunstrasse gelangt man in den fünften Hof, der als Parkanlage fungiert. Filigrane Sitzmauern aus Stampfbeton empfangen die Besucher von der Staufferstrasse herkommend und streichen die Intimität des Aussenraums hervor. Die Fusswege mit Aufenthaltscharakter sind mit Betonpflastersteinen bedeckt, hingegen werden die Gehwege durchs Areal mit Asphalt fortgesetzt. Eine Wegbeleuchtung mit niedrigen Pollern oder direkt an der Fassade angebracht verdeutlichen die Eingangsbereiche.
Neben der Bushaltestelle an der Brunnadernstrasse liegt der Aussenbereich der neuen Kindertagesstätte und wird über eine Pforte erreicht. Er ist von einer fürs Quartier typischen Einfriedung – einem Zaun auf einer niedrigen Mauer – umgeben, um den Schutz der spielenden Kinder zu gewährleisten. An der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes dehnt sich ein breit offener Freiraum: Der gemeinschaftliche Spielplatz steht in Sichtweite der Restaurant-Terrasse und schliesst an der 600m2 grossen Spielwiese,- fläche an, die gegen die Nachbarschaft nach Süden von Sträuchern abgegrenzt ist.
Die Gewerberäume reihen sich im Erdgeschoss entlang der Thunstrasse und die Lebensmittel-Einkaufsfläche findet im östlichen Gebäudeteil bei einer Baumrabatte mit italienischen Erlen Platz. Der Lieferbereich des Grossverteilers und der Eingang zur Einstellhalle sind über den Kalcheggweg erschlossen. Die Ausfahrt der Einstellhalle erfolgt an der Westseite der Staufferstrasse. Ungedeckte Veloparkplätze stehen im Aussenraum, die gedeckten Plätze sind unterirdisch angebracht.
Die Grünflächen sind grösstenteils mit einer einheimischen Vegetation angelegt. Darin sorgen mittelkronige Bäume und Sträucher für Privatheit und Klimafreundlichkeit. Über der Einstellhalle stehen die Bäume auf Meter hohen Hügeln in Wiesenflächen oder Staudenrabatten. Generell wurde ein besonderes Augenmerk auf die Biodiversität gelegt: Erd- und Steinhügel, aber auch Hölzerteile in den Sitzmauern aus Stampfbeton bieten Rückzugsmöglichkeiten für kleine Tiere und Insekten. Neben Photovoltaik-Anlagen wurden die bauseitigen Dächer extensiv begrünt und für die Entfaltung der Flora und Kleinfauna angelegt.
Die alten Reihenhäuser an der Staufferstrasse, welche auf der Parzelle stehen, wurden von Anfang an von unserem Projektteam geschätzt. Es lag auf der Hand, die bestehenden Nutzgärten in einen grösseren, zusammenhängenden Grünraum zu integrieren.
Wir hatten uns die zweite Seite der Baumallee entlang der Thunstrasse klar vorgestellt. Diese hatten wir sogar im Wettbewerbsbeitrag geplant und eine Zeit lang weiterverfolgt. Da die gleichzeitig laufende Strassenentwicklungsplanung unterbrochen war, konnte nur eine temporäre Installation erbracht werden: Der provisorische kiesige Grünstreifen wurde mit Sträuchern vereinzelt geschmückt und in Eingangsnähe mit Sitzbänken und Veloabstellplätzen versehen.
Es besteht die Absicht, im Rahmen der künftigen Erneuerung der Thunstrasse die Baumallee zu ergänzen.
BERN Wohnüberbauung Burgernziel, Thunstrasse 100-116, Bern
Auftraggeber
1. Projekt bis zur Abgabe in Baurecht: Stadt Bern
2. Projekt: Totalunternehmer Losinger Marazzi in Vertretung von WGB 8 und Gebäudeversicherung Bern.
Teilprojekt Strassenrandplanung: Stadt Bern Tiefbauamt.
Auftragsart
Wettbewerbsprojekt, 1. Preis (2013)
Architektur
ds.architekten GmbH, Basel / Bern
Landschaftsarchitektur
Grand Paysage GmbH, Basel
Verkehrsplanung
Kontextplan, Bern
Projektstart- Fertigstellung
2014-2023
Leistungen
Phasen über Grand Paysage:
Die Projektierung, Ausschreibungs- Ausführungsplanung.
Projektleiterin
Karine Grand, Grand Paysage
Vorherige Situation: Das Tramdepot Burgernziel und die Quartierliegenschaften an der Thunstrasse mit Kreisel.
Umgebungsprojekt Stand Ende 2020: Die Baumallee an der Thunstrasse besteht, jedoch konnte sie nicht umgesetzt werden. Die Höfe öffnen sich nach Süden, die Gebäude sind von Grünflächen umgeben. Östlich des Wohnareals liegt die 600m2 grosse Spielwiese.
Umgesetzter Umgebungsprojekt mit provisorischer Strassenplanung "Thunstrasse Zwischenstand"
Blick vom Innenhof auf die nachbarliche Liegenschaften an der Staufferstrasse. Entlang der Pflästerung ist eine befahrbare Schotterwiese angelegt (Feuerwehr). Die Grünflächen bestehen aus Blumenwiesen und sind von einheimischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt.
Innenhfogestaltung mit Erhügeln über die Tiefgarage für Baumbepflanzungen.
Die Gartenmauer aus Stampfbeton und der Einzelbaum wirken als Ankunftsort. Mobile Sitzgelegenheiten ergänzen das Sitzangebot freilich.
Mobile Tischbankkombination in Baumnähe. Anschluss an der Staufferstrasse.
Veloparkplatz vor einem Gebäudeeingang.
Kindergarten in eine Tagesstruktur umgewandelt. Der Gemüsegarten kann noch in Anspruch genommen werden.
Spielplatz im gemeinsamen "Parkchen"
Spielwiese im Pärkchen mit Sträucherfilter gegen Nachbarschaft.
Gartenmauerthematik. Sitzgelegenheit aus Stampfbeton und Hölzern. Gepflasterter Strassenrandabschluss (Vorleistung zur Strassensanierung).
Wildstaudenrabatte und Sträucher (Ende April 2024).
Thunstrasse: Provisorische Grünrabatte vor Strassenanpassungsprojekt. Es konnte keine Bäume gepflanzt werden, da die Werkleitungen unter den Grünflächen vorgängig versetzt werden müssen, dies so bald die neue Strassenplanung Thunstrasse, bzw. Ostring es ermöglicht.
Thunstrasse: Bei jedem Eingang steht eine Sitzbank und Veloabstellplätze. Sträucher beschmücken den kiessiegen, provisorischen Grünstreifen, der mit einer Magermischung angesät wurde.